Lange hat es gedauert, bis sich mal jemand für unsere Mitbewohner interessiert hat – die Miezen. Im Oktober fragt MiDoggy in der monatlichen Blogparade endlich einmal danach. Wie klappt es eigentlich bei uns? Und warum?

Zuerst einmal wollen wir euch die beiden Granaten vorstellen. Da ist einmal Clara aka Psychocat. Wie wir alle ist sie ein Doha-Special, ein katarisches Straßentier. Gefunden bei einem abendlichen Spaziergang und 45 Grad. Verzweifelt miauend lief der strubbelige Winzling über die Straßen, weit und breit kein Muttertier in Sicht. Da sie bei diesen Temperaturen die nächsten Tage wahrscheinlich nicht überstanden hatte, fasste sie sich ein Herz und nahm das kleine schmutzige Ding in ihrem T-Shirt eingewickelt mit in das damals noch katzenexklusive Haus. Sehr begeistert war die herrschende Mieze im Haus nicht, den Kater hatte Clara jedoch schnell um den Finger gewickelt. Von ihm lernte sie alles, was sie noch lernen musste, und das war eine ganze Menge!

Außerdem ist da noch Mia. Sie hat sich eingeschlichen. War irgendwann vor unserer Haustür und hat ein wenig Futter abgestaubt. War hartnäckig, kam jeden Abend, obwohl die anderen Katzen sie nicht haben wollten. Irgendwann hat sie sich erweichen lassen und sie aufgenommen. Mia ist eine Königin. Sie ist erhaben über uns alle und möchte mit uns niederem Volk nichts zu tun haben. Besuch allerdings findet sie super. Da möchte sie dann gar nicht mehr weg. Nimmt ihn in Beschlag und quatscht ihn von oben bis unten zu. Überhaupt ist sie eine Quatschtante. Siammix, das vermuten alle. So kam sie übrigens auch zu ihrem Namen – hat so lange rumgemiat beim Tierarzt, bis das schon mal geklärt war.

Wie war’s denn nun mit dem Einzug?

Als ich kam, waren die Miezen schon da. Sie hatte mit ihrem ersten Hund schon gute Erfahrungen im Zusammenleben mit Katzen gemacht, deswegen hat sie sich wenig gesorgt. In Katar konnten die Katzen raus und mir aus dem Weg gehen, wenn ich zu wild wurde. Und das war ich oft. Ein wildes Ungetüm, viel zu viel Rabauke für eine zarte Katzenseele. Meistens ließen sie mich in Ruhe. Wenn ich sie doch mal erwischte, jagte ich sie durchs Haus – suboptimal, aber irgendwie arrangiert. Weit weg von Freundschaft.

Und dann kam Amber…

OderAuchNurDeinBett

Dann kam meine hübsche Freundin. Salukis sagt man nach, sie seien katzenhaft. Aber auch, dass sie keine Katzen mögen. So kann ich das nicht bestätigen. Hin und wieder durchzuckt sie der obligatorische Impuls, wenn sie den Miezen beim Spielen zuschauen muss, dennoch hat sie etwas geschafft, was ich bis heute bewundere: Sie hat Ruhe ins Haus gebracht. Clara und sie verbindet etwas besonderes. Zart gehen sie miteinander um. Ganz vorsichtig. Sehen sich an und lernen von einander. Ich konnte nur daneben stehen und staunen. Aber auch ich bin lernfähig. Und Clara liebte auch mich von da an. Gingen wir spazieren, sprang sie auf die Hausmauer und lief uns fröhlich maunzend hinterher.

Wie ging es weiter?

Mittlerweile haben wir schon einiges zusammen durchgemacht. Der Umzug nach Deutschland hat unser gesamtes Universum verändert. Eigentlich sollte alles bleiben wie vorher auch. Nach einiger Gewöhnung sollten die Miezen die Katzenklappen des Hauses kennen und nutzen lernen. Im Sommer war dies noch ok, die Tür stand auf und die Katzen gingen aus und ein, wie es ihnen beliebte. Im ersten Winter wurde es schwierig. Sobald es kälter wurde, konnten wir die Türen nicht mehr offen lassen. Für Mia war dies kein Problem, sie kam brav zurück, sobald sie gerufen wurde. Clara jedoch – sie störte die geschlossene Tür. Obwohl das Kellerfenster weiterhin offen blieb und die Katzenklappe das Haus mit dem Keller verband, war sie damit nicht zufrieden und blieb immer häufiger weg. Sie war krank vor Sorge. Einmal wurde sie vom Tierheim angerufen und musste das wilde Ding dort abholen – sie war uns beim Spaziergang hinterher geschlichen und dann wohl erschrocken. Auf der Hauptstraße war sie dann vor einen Bus gerannt und konnte gerade noch gerettet werden. Sie war ratlos. Einsperren war keine Option. Also versuchte sie es erneut. Kurz darauf war Clara verschwunden. Abend für Abend gingen wir sie suchen, hängten überall im Ort Suchplakate auf. Dann bekam sie einen Anruf vom Tierarzt. Eine Frau hatte Clara gefunden und zur Kontrolle gebracht. Abgeben wollte sie sie nicht mehr. Glücklicherweise hat der Tierarzt sie erkannt und bestätigt, dass sie von uns allen schmerzlich vermisst wurde und es gut bei uns hat.

ClaraSelfieKaum zuhause, wurde Clara sehr krank. Musste sich permanent übergeben und wurde deswegen in der Tierklinik auf den Kopf gestellt. Nach einer endlos langen Woche konnte sie sie wieder abholen. Mia schien zuerst nicht erfreut. Clara jedoch umso mehr. Sie kroch aus der Box noch halb betäubt direkt in mein Hundebett. Da wusste ich – ich gebe sie nicht mehr her!MiaICareForYou

Wie läuft es heute?

Bei der Freundschaft zwischen Clara und uns Rabauken ist es geblieben. Noch immer würde sie gerne mit auf unsere Spaziergänge, weiter als auf die Terrasse darf sie jedoch zur eigenen Sicherheit nicht mehr hinaus. Kommen wir nach Hause, begrüßt sie als erstes uns. Müssen wir zuhause warten, schläft sie im Katzenbett auf unserer Hundebox. Werde ich massiert, liegt sie neben mir, genauso auch unter dem Rotlicht. Auf allen Fotos muss sie dabei sein. Abends wird sie besonders kuschelig. Dann macht sie uns sauber. Hält uns mit ihren winzigen Pfoten an den Ohren und betreibt Fellpflege. Wenn sie viel Glück hat, pflegt Amber auch kurz zurück. Ich mache das nie.

Friends

Für Rabauken, die keine Katzen gewohnt sind, ist sie die beste Übungsmieze. Zart dockt sie ihre Pfote an oder schmiegt sich um die Beine des erstaunten und meist irritierten Besuchers.

ClaraHeader

Mia hingegen findet uns weiterhin doof. Sie ist eine noch größere Prinzessin als meine hübsche Freundin. In ihrer perfekten Welt wäre sie wahrscheinlich gerne ganz allein. Ohne uns alle. Mit ungeteilter Aufmerksamkeit. So lange ignoriert sie uns. Lässt sich höchstens manchmal dazu herab, doch an uns entlang zu streifen zur Begrüßung. Natürlich ganz aus Versehen. Wird unsere Knete im Kopf ihr zu bunt, faucht sie uns an. Zugeschlagen hat sie bisher nur einmal. Da war es gut, dass meine hübsche Freundin eine so lange Windhundnase hat.

MiaImKorb

Unser Fazit?

Ein Zusammenleben zwischen Hund und Katze können wir uneingeschränkt empfehlen. Dennoch achten wir streng auf einige Regeln:

    1. Keiner darf den anderen maßregeln. Auch nicht, wenn sie mit den Katzen schimpft!
    1. Alle bekommen den Raum, den sie brauchen, um sich zurückzuziehen. Keiner darf den anderen bedrängen. Wenn ich, Amber, die Katzen doch bedränge, überraschen dicke blutende Kratzer auf meiner Nase niemanden außer mich.
    1. Keine Katzen in der Nähe von Hundefutter und Leckerlies (merke: Katzen verstehen ein warnendes Knurren überhaupt nicht! Zumindest nicht bei uns.)
  1. Keine Hunde am Katzenfutter. Auch nicht heimlich!

Draußen übrigens, ja, draußen sieht die Welt ganz anders aus. Man erzählt sich, dass gewisse Schäferhund-Windhundmixe in der Lage sind, zuhause tiefenentspannt mit den Miezchen zu kuscheln, während selbige vor der Haustür den Tiger im Tank wecken…

Wie ist es bei euch? Wohnt ihr auch mit anderen Tieren zusammen? Und habt ihr auch Regeln?

Kisses,

Buddy

0 Replies to “Miau Mio die Katzen oder [MiDoggy Parade] Alle unter einem Dach – So klappt die tierische WG”

  1. Oh Katzen… die jage ich mit einer Leidenschaft… Naja, ich habe den Garten eben gerne entkatzt und Frauli muss ganz schön aufpassen, dass ich nicht über den Zaun gehe. Ein schlechtes Erlebnis hatte ich aber nicht, seit ich bei Frauli wohne, das muss entweder länger zurückliegen oder es gab keines und es liegt in meinen Genen. Ich finde es aber schön, dass das Zusammenleben bei euch so toll klappt.

    Flauschige Umpfötelung
    Shiva Wuschelmädchen

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