Am nächsten Morgen sah die Welt dann auch schon viel besser aus. In Ruhe konnte ich mich im liebevoll dekorierten Gästebad des Hofes zurecht machen, bevor wir gemeinsam frühstückten. Heute stand außerdem etwas auf dem Programm, auf das ich mich schon lange freute, das ich bisher jedoch nur aus Zissis Erzählungen kannte: Wandern mit den Hunden zum Grohnder Fährhaus. Hier gab es unser beider Lieblingsspezi, sonst eigentlich nur im wirklichen Bayern bekannt, gutes Essen am Wasser und die Räuber sind auch gern gesehen. 

Da die Plattenentfernungs-OP von Bens Bein noch nicht lange her war und wir ihn etwas schonen wollten, nahmen wir zur Sicherheit den Hundewagen mit. Meinen eigenen hatte ich nicht eingepackt, aber Zissi ist für alle Eventualitäten gerüstet. So stand sogar ein entsprechendes Gefährt für den kleinen Junior-Rabauken bereit. 

 

Wir liefen durch Ortschaften, freies Feld und über den Weserradweg an der Weser entlang bis hin zum ersehnten Ziel.

Wandern mit den Hunden – Erkundungstour durchs Weserbergland

 

Das Grohnder Fährhaus beherbergt ein Hotel, einen Campingplatz und eben besagten bayerischen Biergarten. Als ich den fast komplett ausgebuchten Campingplatz sah, wurde mir zuerst ein wenig mulmig. Noch immer ist es für mich ein großer Schritt raus aus der eigenen Komfortzone, wenn ich mit meinen Hunden irgendwo hingehe, wo wir potentiell auf viele andere Hunde treffen könnten.

So gern ich meine Hibbel mit ihrer schnellen Auffassungsgabe habe, bei solchen Außenreizen wird es schnell laut und hektisch und mir sehr unangenehm. 

Natürlich kann es jedoch nur eine Weiterentwicklung geben, wenn ich mich solchen Situationen auch aussetze. Im Biergarten wurden wir herzlich begrüßt und fanden einen wunderschönen Platz, der auch mich entspannt ankommen ließ. 

Raus aus der Komfortzone – 5 Hunde und ein Baby

Ich bestellte unser Lieblingsgetränk und wir genehmigten uns einen großen Teller Pommes und Wurst. Unsere Truppe fiel natürlich auf und so kamen wir schnell mit allen umliegenden Gästen ins Gespräch. Noch immer scheint es eine Besonderheit zu sein, mit vielen großen Hunden unterwegs zu sein und dann auch einzukehren. Ein Kleinkind passt da erst recht nicht ins Bild der meisten Menschen, es wurde aber alles neugierig hinterfragt.

Einzig eine Gruppe älterer Damen konnte es nicht lassen, sich trotz mehrfacher Bitten, die entspannt liegenden Hunde nicht anzusprechen, immer mehr zu nähern. Manchmal bin ich selbst beeindruckt von mir, wie sehr ich mich in solchen Situationen mittlerweile auf die Räuber konzentrieren und solche Zeitgenossen einfach ignorieren kann. 

Zufrieden und mit vollem Magen machten wir uns auf den Rückweg. Der Hundewagen erwies sich als guter Begleiter.  Nicht für Ben, der fröhlich neben mir her trabte und die Gegend erkundete, sondern für Buddy, der genug vom Wandern hatte und absolut damit einverstanden war, den Rest des Weges durch das Wagenfenster an sich vorbei ziehen zu lassen.

Der müde Räuber-Opi lässt das Weserbergland an sich vorüber ziehen

Am Abend hielt Zissi noch eine besondere Überraschung für mich bereit. Wir hatten zwar bereits mehrfach darüber gesprochen, allerdings hatte ich nicht gedacht, dass wir es dieses Mal umsetzen würden. Sie ist Hundefotografin und hat mich überzeugt, in ihrem wunderbaren Garten Bilder von den Rabauken und mir zu machen. 

Eigentlich

Eigentlich war ich auf Camping eingestellt, meine Outfits also nicht unbedingt die, die ich sonst für ein Shooting gewählt hätte. Eigentlich hatte ich fürs Wandern mit den Hunden gepackt, also auch kein Make-Up oder ähnliches dabei. Eigentlich benahmen sich meine Rabauken nicht so, wie ich es mir für ein solches Shooting gewünscht hätte. Amber rannte am Zaun entlang und verbellte andere Hunde. Buddy war mit seinem Kopf nur bei den Leckerli und Ben dafür mit selbigem überall außer bei mir. 

Aber nicht nur eigentlich bin ich verdammt froh, dass Zissi einfach beschlossen hat, eben solche Fotos von mir zu machen. Weil die schönsten, authentischsten Fotos dabei herausgekommen sind, die genau zeigen, wie wir eben sind: Ein Haufen voller individueller Chaoten, manchmal anstrengend, aber immer voller Liebe zueinander.

 

Lasst es euch gut gehen.

Kerstin mit Buddy, Amber und Ben

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