Wir sind viel unterwegs, selten an einem Ort. Wenn wir reisen, muss das Hundefutter praktisch sein, gut portionierbar, leicht. Außerdem habe ich keine Gefriertruhe, um Fleisch einzufrieren und Dosen? Zu teuer und zuviel Müll. Eine Futterumstellung schob ich vor mir her. Meine Vorurteile hatten mich fest im Griff, festgefahren war ich in meinen Ausreden.

Das größte Hindernis jedoch: Das Thema Hundeernährung schien mir wie ein Buch mit sieben Siegeln. Als Hundephysiotherapeutin ist mir durchaus klar, dass eine gute Ernährung ein essentieller Bestandteil für die Gesundheit meines Hundes ist, durch eigene Nahrungsmittelunverträglichkeiten achte ich bei mir selbst recht genau darauf, was ich zu mir nehme.

Eigentlich wollte ich das auch für meine Hunde, hatte jedoch einfach zu viel Angst, etwas falsch zu machen, zu wenig vom Richtigen und Wichtigen zu geben, einen Mangel herauf zu beschwören, der sich später bitter rächen würde.

So löcherte ich die Besitzerin des Tierladens unseres Vertrauens bei jedem neuen Futtersack mit Fragen, welches denn das beste Trockenfutter sei, kaufte hier und da eine Tüte gefrorene Fische zur Auflockerung des Speiseplans oder rührte planlos Frischkäse, Brokkoli und Lachsöl unter. Das blöde Gefühl im Bauch blieb.

Nicht etwa, weil es meinen beiden nicht gut ging. Es fühlte sich jedoch einfach nicht richtig an, ihnen Tag für Tag das Gleiche zu geben, mit Ölen nachzuhelfen, wenn Amber die staubigen, kaltgepressten Pellets links liegen ließ, während ich selbst so genau wusste, wie sich meine eigene Ernährung zusammen setzte und was ich niemals essen würde.

Ignorieren konnte ich auch Buddys Kratzen nach einer solchen Mahlzeit nicht. Glücklicherweise gab es nie schlimmere Reaktionen, dennoch schubberte er sich jedes Mal am Boden entlang, wenn er seinen Napf aufgegessen hatte.

Als ich begann, mir selbst wieder nach Essensplan zu kochen und entsprechend einzukaufen, stieß mir noch etwas anderes übel auf: Ständig hatte ich Gemüse und Obst übrig, von dem ich nicht wusste, wohin damit.

Ich träumte davon, diese Rationen für uns drei zu verwenden, merkte jedoch schnell, dass ich auch hier nicht genau wusste, was die beiden eigentlich essen durften. Die für Hunde giftigen Lebensmittel konnte ich – Labradorhaushalt sei Dank – rückwärts im Schlaf aufsagen, aber was war mit allem anderen? Ich wusste es nicht. Eine entsprechende Suche im Internet ließ mich meistens verwirrter zurück als ich gestartet war.

Bis mir Anni von Hund im Gepäck während unseres Urlaubs von einem Buch erzählte, das ich vorher schon bei der Nachbarin gesehen hatte: Clean Feeding von Anke Jobi. Sie versprach mir, es würde all meine Sorgen und Bedenken nehmen, mir einfach und verständlich erklären, wie ich mich ans Thema wagen könnte. Genau so war es. Da ich den von mir berechneten Mengen noch nicht traute, unterstützte mich Stephie von The Pell Mell Pack mit den Berechnungen für ihre Rabauken und ich legte los.

Wog ab, raspelte, pürierte und stand sprachlos daneben, wie die mäkelige Wüstenprinzessin mit Begeisterung verschlang, was sie mir jahrelang vorher einfach vor die Füße gespuckt hatte. Selbst an dem Tag, an dem ich vergessen hatte, Fleischnachschub zu besorgen, aß sie mit Begeisterung und ohne mit der Wimper zu zucken Rührei mit Haferflocken und frischem Gemüse.

Stellte ich den Napf vor ihr auf den Boden, so hüpfte sie ein kleines Mal ganz zart mit den Vorderpfoten in die Luft.

Ich bin ehrlich: Es macht mich glücklich, die beiden nun so begeistert ihr Futter verschlingen zu sehen. Es fühlt sich besser an, jedes Mal habe ich das Gefühl, ihnen etwas Gutes getan zu haben. Auch wenn ich weiß, dass es ihnen vorher nicht schlecht ging. Dass sie das beste Trockenfutter erhalten haben, das ich für unsere Ansprüche finden konnte. Sagen wir es so: Nun habe das Gefühl, ihnen etwas noch besseres zu geben.

Die Kratzerei nach dem Essen hörte bei Buddy sofort auf, auch die Verdauung spielte schnell mit. Beide scheinen es also wirklich gut zu vertragen.

Aber – natürlich…

Es könnte so einfach sein, wären da nicht ein paar Haken. Natürlich. Zum einen habe ich einen Labrador zuhause. Einen echten Staubsauger, der sich vorher schon häufiger mal angeboten hat, mein Essen zu essen, sollte ich es eventuell nicht mehr wollen. Auf einmal jedoch sieht die Sache ganz anders aus. Auf einmal jedoch bietet er nicht mehr an. Auf einmal wird er mächtig penetrant. Nicht so, dass ich mein Essen wirklich verteidigen muss, aber so, dass klar wird, dass er jetzt nicht verstehen kann, weshalb ich denn eigentlich dieses Rührei essen will, wenn er doch einen Teil davon hatte. Gehört ihm dann konsequenterweise nicht auch der Rest? Bisher konnte ich mein Essen bedenkenlos im Wohnzimmer stehen lassen, ohne mir Sorgen zu machen, heute muss ich hier und da nicht mehr so sichtbare Grenzen noch ein wenig nachzeichnen.

Die Sache mit dem Fleisch

Wenn ich mir zuhause koche, esse ich selbst wenig Fleisch. Wenig bis gar keins. Ich bin nicht wirklich Vegetarierin, aber wenn ich mir Rezepte aussuche, bleibt es meistens automatisch vegetarisch. Ich hatte mir vorgestellt, dass ich mir nun vielleicht eher einmal das ein oder andere Fleischgericht gönnen würde, der Rest dann eben in den Napf wandert. Schnell hat sich jedoch gezeigt: Es ändert sich nichts daran, ich bin kein großer Fleischesser. Teilen fällt also schon mal flach. Und eine Tiefkühltruhe habe ich noch immer nicht. Daher bleibt momentan nur die Fleischversorgung in kleinen Mengen oder aus der Dose.

Die Sache mit der Zeit

Auch nicht zu leugnen: Die neue Fütterung kostet eine Menge mehr Zeit. Schreddern, abwiegen, eventuell Sachen, die im Kühlschrank waren, aufwärmen lassen – gerade zu Beginn ist es das ein oder andere Mal vorgekommen, dass mein eigenes Frühstück zugunsten einer frischen Hundemahlzeit unter die Räder geriet. Natürlich auch keine Dauerlösung. Ohne Frühstück bin ich nämlich unerträglich. Eine Gefahr für meine Umwelt. Aber das ist ein anderes Thema.

Die Sache mit dem Reisen

Vor kurzem waren wir ein verlängertes Wochenende unterwegs. Statt der üblichen acht Tütchen der abgewogenen Ration Trockenfutter trug ich nun zwei Dosen Fleisch, eine Glasflasche mit Haferflocken, eine Aufbewahrungsdose geschreddertes Gemüse sowie zwei Bananen mit mir herum. Einfach ist anders, leicht auch. Zur Krönung duftete nachts das Badezimmer trotz luftdichtem Verschluss aromatisch nach Fleisch.

Für solche Situationen finde ich Dosen absolut in Ordnung. Und zwar die mit vollständiger Mahlzeit. Kürzlich hatten wir das Glück, einige Variationen aus dem Sortiment von Terra Canis testen zu dürfen.

Bereits im letzten Jahr bekamen die Rabauken von ihrem Lieblingsmenschen ein tolles Geschenkpaket, in dem auch die Terra Canis Lieblingswürste und weitere Snacks enthalten waren. Die haben den Angstnasen so sehr geschmeckt, dass wir damit sogar die gruseligen Knaller des Silvesterfeuerwerk vom Angstgegner zum “was war das, oh, lecker” umwandeln konnten.

Nun erreichte uns ein großzügiges Paket voller Winterstern Menüs (Lamm mit Wintergemüse, Preiselbeeren und Sternanis), verschiedener Sorten der Classic- und getreidefreien Linie, Lieblingswurst Winterstar sowie zweier Spielzeuge und einer Schokolade für mich zum Test.

Pünktlich zum ersten Dezember öffnete ich die erste Dose. Die roch vielleicht gut! Gar nicht typisch nach Hundefutter, eher wie ein Babygläschen. Fast hatte ich Lust, einmal selbst zu probieren. Außerdem sah das Futter so echt aus. Keine undefinierbare Masse mit Angabe der Inhaltsstoffe auf der Rückseite, sondern echte Konsistenzen. Stand Reis auf der Packung, so erkannte man Reiskörner, sollten Kartoffeln enthalten sein, so waren eben auch Kartoffelstücke zu erkennen.

Neugierig kam das Mäkelmädchen angetippelt und lugte um die Ecke. Die Rute wedelte ein wenig. Ich täuschte Empörung vor – sollte ich mir etwa noch einen weiteren Bettler heran ziehen? – freute mich innerlich jedoch natürlich über ihre Begeisterung. Kenne und liebe ich diesen um die Ecke-Blick von Buddy zur genüge – von der Wüstenprinzessin kann es ein besseres Kompliment eigentlich nicht geben.

Da es sich bei den Menüs um Komplettmenüs handelt, mischte ich – außer bei den getreidefreien etwas Haferflocken – nichts weiter unter. Als ich den Napf auf den Boden stellte, sprang die Prinzessin ein kleines bisschen in die Luft. Sie konnte es kaum abwarten!

So ging das auch die nächsten Tage, die Begeisterung war groß und die Menüs ratzfatz aufgegessen. Sobald ich mich in die Küche bewegte, lugten mir zwei Augenpaare hinterher um sicher zu gehen, dass sie nicht ein leckeres Menü verpassten.

Fazit

So gern die Rabauken das hätten, eine alleinige Dauerlösung ist es jedoch trotzdem nicht. Hier bestätigt sich mein Vorurteil und die Dosen sind für die Ernährung zweier großer Hunde – trotz verschiedener Sparmöglichkeiten bei Online-Bestellungen – auf Dauer für mich als Alleinverdiener einfach zu teuer. Beide fressen pro Tag jeweils 800g, das sind zwei große Dosen. Selbst wenn ich im Sparpaket bestelle, kostet mich ein Paket mit 12 Dosen ca. 65 Euro. Damit habe ich in sechs Tagen in etwa das ausgegeben, was mich ein sehr hochwertiges Trockenfutter den ganzen Monat über gekostet hätte.

Zum anderen bleibt natürlich der Müll der Dosen. Auch wenn mir bestimmt einige DIY-Projekte damit einfallen (abgesehen davon ist das Design des Winterstern-Menüs für mich als Verpackungsopfer und Sternensammler schon fast einen Ehrenplatz wert), könnte ich mir damit in kürzester Zeit ein eigenes Iglu bauen. Das will ich einfach nicht.

Last but not least bleibt mein Gemüse ja dann doch wieder übrig.

So wird es wohl darauf heraus laufen, dass früher oder später doch ein Eisschrank bei uns einzieht und wir das Fleisch in größerer Menge beziehen werden. Auch wenn der Zeitaufwand hoch ist und die meisten meiner Vorurteile bestätigt, werde ich dennoch weiter häckseln, pürieren und mein Essen teilen.

Für unsere vielen Reisen jedoch und die Tage, an denen es mal schnell gehen oder ich zwischen Gemüseraspeln und meinem Frühstück entscheiden muss, da wird auf jeden Fall ein Terra Canis-Vorrat bei uns einziehen.

Die ersten Dosen haben wir bereits nachbestellt. Zu Weihnachten gibt es noch einmal das Winterstern Menü. Zur Sicherheit habe ich auch noch ein paar der tollen Leckerlis in das Paket gelegt, damit wir etwas zu Hand haben, sollte sich Silvester auch in diesem Jahr wieder als Angstgegner verkleidet haben.

Lasst es euch gut gehen.

Kerstin mit Buddy und Amber

 

Disclaimer: Die im Artikel genannten Produkte sowie 10 Weihnachtspakete für eine Verlosung wurden uns von Terra Canis kostenfrei und ohne weitere Bedingungen zur Verfügung gestellt. Die Meinung zum Produkt bleibt unsere eigene.

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