Schon sind wir wieder aus unserem Kurzurlaub zurück – drei Tage waren wirklich mehr als kurz! Zuerst einmal eine gute Nachricht: Ich habe den Wagen nicht gebraucht! Ich konnte alle Wege alleine gehen und war auch fast gar nicht müde.

Nun wollt ihr bestimmt auch wissen, wie es war. Reicht euch phänomenal? Wahrscheinlich nicht. Also dann:

Wir sind bereits am Mittwoch Abend angereist. Wie so oft bei uns war alles ziemlich getaktet, sie war zuerst noch arbeiten, wir am Pool der HuTa. Sie wollte uns müde haben, damit wir beim ersten Treffen mit unseren Begleitern für die nächsten Tage einen guten Eindruck machen. Um es kurz zu machen: Haben wir nicht. Stattdessen sind wir wie immer in den Saal mit den Wartenden gepoltert, haben gemeinsam alles gegeben, gebellt, rabauzt, es war ein Fest. Aber wisst ihr was? Es hat den Anwesenden gar nichts ausgemacht. Obwohl ein paar Stühle geflogen sind – wie immer war die doofe Leine im Weg – haben sie uns einen ruhigen Ort in der Ecke gesucht, in den wir uns setzen und zuerst einmal alles auf uns wirken lassen können. Das hat sie und letztendlich auch uns schnell runter kommen lassen. Es gab etwas zu trinken, die Gruppe hat sich vorgestellt und die Planung für die nächsten Tage besprochen. Als besondere Überraschung hatte die Veranstalterin Katharina jedem Teilnehmer einen Schlüsselanhänger in Lieblingsfarbe gebastelt.

Als Nächstes wurden die Zimmer bezogen. Auch dort fanden wir eine kleine Überraschung – auf dem Bett lag eine Karte mit einem Spruch und persönlicher Begrüßung der beiden Veranstalter.

Alle sagten: “Das geht nicht!” Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es einfach gemacht.

Ihrer Meinung nach hätte der Spruch nicht passender sein können, hatte sie den Urlaub doch gebucht, um sich selbst zu beweisen, dass sie auch auf engem Raum mit anderen Hunden mit uns beiden Rabauken eine schöne Zeit haben kann. Meine hübsche Freundin war sehr aufgeregt und wir haben uns alles bis ins kleinste Detail angeschaut. Sie hatte für uns die Reisebetten dabei, die sie immer mitnimmt. So fühlen wir uns gleich wohl, egal an welchem Ort wir gerade sind.

Am nächsten Tag sollte es sehr heiß werden. Damit wir trotzdem ein wenig laufen können, haben wir recht früh begonnen. Die Gruppe hat sich zuerst zu einem gemeinsamen Frühstück getroffen. So lange haben wir auf dem Zimmer gewartet und unsere erste Mahlzeit des Tages verdaut.

Zusammen mit den anderen Teilnehmern sind wir dann zum Ausgangspunkt der ersten Wanderung gefahren. Zuerst ging es direkt zur Abkühlung ins Wasser, anschließend über eine große Wiese, auf der wir frei laufen durften. Die letzten Zweifel zum Freilauf der jagdlich motivierten Rabauken waren schnell beseitigt und wir flitzen fast alle in einer großen Gruppe an der Lahn entlang und kühlten uns ab, wann immer uns danach war.

Nach einer Weile kamen wir an eine Schleuse. Auf der Lahn sind sehr viele Kanus unterwegs. An solchen Stellen müssen die Kanuten die Schleusen per Hand bedienen und es war sehr interessant zu sehen, wie sie die Staustufe überquerten. An dieser Stelle gab es auch eine Brücke aus Metall und sie dachten, es sei eine gute Idee, uns Rabauken an der anderen Seite ins Wasser zu lassen. Sie lief mit meiner hübschen Freundin an der Leine vorne weg, aber hey! Was ist mit mir? Ich habe doch Angst! Hast du das vergessen? Die anderen wollten mir über die Brücke helfen, aber es war schon zu spät. Ein paar Schritte hatte ich schon getan, ehe mich die Panik übermannte. Und schon steckte meine Hinterpfote in der Brücke fest! Aua! Die Panik wurde immer größer und ich hechelte wild. Sie rannte zurück zu mir, riss sich den Rucksack vom Rücken und nahm mich in den Arm. “Ich hab dich, ich hab dich” sagte sie immer wieder, bis ich mich ein wenig beruhigen und mich an sie schmiegen konnte. Gemeinsam versuchten wir, meine Pfote aus der Brücke zu befreien, aber sie hing einfach zu fest. Eine weitere Teilnehmerin  kam uns zur Hilfe. Gemeinsam drückten und zogen sie an meinem Fuß und – geschafft! Ich war frei! Sofort musste ich erst einmal ein wenig flitzen, um den Adrenalinüberschuss los zu werden. So etwas kann wirklich nur einem Labrador passieren!

Bridge

Die nächste Brücke wurde direkt zum Üben genutzt. Glücklicherweise hat sie mir schnell gezeigt, dass ich gar keine Angst haben muss und dass meine Pfoten nicht automatisch hängen bleiben. Schnell war somit alles vergessen und es konnte weiter gehen.

Der nächste Stopp war eine Schwimmstelle. Wie wunderbar! Mit Treppe und separatem AmberSchwimmstelleEinstieg für uns. Alle schwimmfreudigen Rabauken haben die Chance genutzt und sich ausgetobt. Das Beste aber war, dass sogar Besitzer dazu kamen. Nach und nach haben sie sich aus ihren Wanderklamotten geschält und sich ebenfalls ins kühle Nass begeben. Ein Foto nach dem anderen wurde geschossen. Und sie? Sie hatte den Badeanzug im Hotel gelassen. Na herzlichen Glückwunsch! Dabei hatte sie sich so auf Schwimmbilder mit mir gefreut.

Nach der Schwimmpause ging es wieder zurück. Ein Kiosk auf dem Weg mit Terrasse und Aussicht auf die Lahn hat unser Rudel aufgenommen und uns mit kalten Getränken und anderen Köstlichkeiten versorgt. Frisch gestärkt und ausgeruht haben wir uns auf die dritte und letzte Etappe gemacht.

Die Organisatoren Katharina und Bernd haben uns anschließend mit in ihr neues Domizil genommen. In Queisser’s Pettreff veranstalten die beiden Seminare für Hundehalter, betreiben einen kleinen (für sie immer sehr gefährlichen) Shop voller liebevoll ausgesuchten Kleinigkeiten und Bernd hat dort sein eigenes Fotostudio. Dort konnten wir Rabauken uns abkühlen und die Wanderer wurden mit Milchkaffee mit Kakaopfote, Erdbeerkuchen und Eis verwöhnt.

Danach ging es zurück ins Hotel, wo wir uns ausruhen und die Besitzer sich ein wenig frisch machen konnten, bevor wir uns abends erneut getroffen haben. Ein Grillplatz war für uns reserviert und lauter Kostbarkeiten liebevoll für die Gruppe vorbereitet. Salat, Fleisch, Vegetarisches, Stockbrot-Teig, sogar die entsprechenden Stöcke dazu waren bereits zusammengesammelt. Der Grill stand bereit und ein Lagerfeuer war entfacht. Auch wenn oder gerade weil uns ein kräftiges Gewitter und Regeschauer begleiteten, war dies ein wunderbarer Abschluss zu einem gelungenen ersten Tag.

Weiter geht’s im nächsten Teil.

So lange wie immer

Kisses, Buddy

0 Replies to “Das kann nur einem Labrador passieren oder Wandern im Lahntal, Tag 1”

  1. Oh wow Buddy, dass du dich dann doch noch über die nächste Brücke getraut hast – Hut ab! Enki hätte ich die nächsten Jahre über Brücken tragen müssen.
    Ansonsten hört sich das nach einem wundervollen Urlaub an und ich freue mich auf Teil 2.
    Herzliche Grüße
    Stephie

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