Manchmal denke ich, sie nimmt das mit dem Nötigsten zu genau. Bisher haben wir aussortiert, abgegeben, neu verwendet, was uns keinen Spaß gemacht oder Nutzen gebracht hat. Meine Spielzeuge blieben immer unangetastet. Immer, wenn wir den Korb durchgegangen sind, konnte sie sich irgendwie nicht trennen. Aber diese Woche? Irgendwie hat sie eine subtile Art entwickelt, meine Spielzeuge nach und nach verschwinden zu lassen. Und das geht so:

Morgens wenn wir raus gehen, packt sie ein Spielzeug ein. Gestern war es der Ball. Wenn kein anderer weit und breit zu sehen ist, wirft sie ihn. Einer von uns bringt ihn wieder. Das so lange, bis wir an der Schwimmstelle gelandet sind. Dort holt sie wieder aus, wirft den Ball mit voller Elan ins Wasser und – blubb. Weg ist er. Geht einfach unter. Ich stehe da, Pfoten, Bauch und Beine nass und warte, dass er wieder an die Oberfläche kommt. Ihr Blick spricht Bände. Weg. Nichts. Er kommt nie wieder zurück. Ich warte noch einen Moment, bis sie mich weiter ruft. Nichts zu machen.

Heute war es der Futterbeutel. Ich liebe das Ding und kann mir damit gut den ersten Snack vorm Frühstück verdienen. Wir laufen den Weg entlang bis zur Wiese, die schon gemäht wurde. Das übliche Ritual beginnt: Sitz. Bleib. Tschuiii – klonk! Schau. Hol’s! Galopp Galopp, Leckerli. Das machen wir exakt zwei Mal, bis der erste Besitzer mit Rabauke des Weges kommt. Bleib, abwarten. Amber: Rabautz, rabautz! Der Terrier schlendert in Seelenruhe und erhobenen Hauptes an uns vorbei. Ausatmen, Ritual wiederholen. Schon kommt der zweite Besitzer ins Sichtfeld. So macht das keinen Sinn. Wir drehen um. Gehen den schmalen Weg entlang. Links und rechts Bäume, deren Krone schon fast eine Allee bilden und uns Schatten spenden. Sie holt aus und – bist du verrückt?! Der Futterbeutel verfängt sich in der Krone. Mit all meinen Snacks! Sekunden des Schrecks. Wir starren nach oben. Langsam aber sicher rutscht der Beutel in den Ästen nach unten. Ja, ja, ja, komm her! Aber nein – was ist das? Ein Zaun! Nein, das kann doch nicht sein! Hämisch grinsend windet sich das Objekt der Begierde langsam an der anderen Seite des Zauns herunter und platscht auf den Boden. Auf der anderen Seite – der falschen Seite. Entsetzen! Ungläubig starren wir ihm hinterher. Enttäuschung macht sich breit. Mit hängenden Schultern laufen wir zurück zum Haus.

Im Hausflur habe ich zuerst einmal alle meine Spielsachen in Sicherheit gebracht. Nicht, dass sie noch auf die Idee kommt, morgen wieder etwas Neues zum Spaziergang mitzunehmen!

Kisses, Buddy

0 Replies to “Wie werde ich es los in 10 Tagen oder Mädchenwerfen”

  1. Das tragische Ertränken von Spielsachen kennen wir hier nur zu gut – Auch von schwimmenden Spielsachen. Die bringen einem nämlich recht wenig, wenn man dazu nichtschwimmende Hunde hat.
    Wir nehmen den etwas schmerzlichen Verlust immer als Ausrede um neues Spielzeug kaufen zu können.

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