Diese Woche war es bei uns etwas wild. Wenn sie aufgeregt ist, dann werden wir auch aufgeregt. Irgendeinen Grund wird es ja geben für den Stress. Merkwürdigerweise stresst sie das dann noch mehr – so richtig weiß ich nicht, warum, wir wollen sie ja eigentlich nur unterstützen.

Unsere Spaziergänge sind dann auch nicht ganz so toll, sie fängt an, uns kürzer zu führen und mehr von uns zu verlangen. Wir dürfen uns nicht mehr anschauen, was wir wollen, sondern wir müssen dauernd genau das tun, was sie von uns will.

Ich finde das nicht so schlimm, wir haben da einen ganz guten Deal – trick for treat. Amber findet es aber total doof, sie mag immer nur rennen, rennen, rennen. Treats können ihr gestohlen bleiben, kaufen lässt sie sich schon mal gar nicht.

Wenn der Ernst des Lebens wieder los geht, müssen wir darauf achten, dass wir sie anschauen bevor wir los toben. Für Amber ist das soooo schwer – sie ist deswegen schon aus der Clicktraining-Stunde raus geflogen. Das lief so:

“Als erste Übung soll der Hund verstehen, dass er euch anschauen soll. Dafür wird er dann geklickt und belohnt.”

Sie und Amber stehen sich gegenüber. Amber schaut alles an, was auf dieser Erde existiert, den Kopf zu heben und ihr in die Augen zu schauen, kommt ihr allerdings nicht in den Sinn.

“Sehr gut, wenn der Hund das begriffen hat, können wir mit der zweiten Übung anfangen.”

Amber hat mittlerweile jede Furche im Holzzaun gezählt, ihr in die Augen zu schauen, kommt ihr allerdings nicht in den Sinn.

Sie versucht es mit Geräuschen, springen, drehen, Leckerli heben, Amber legt sich hin, ihr in die Augen zu schauen, kommt ihr allerdings nicht in den Sinn.

Langsam zieht die Dämmerung auf, die anderen Mensch-Hund-Teams tanzen mittlerweile zu Musik, jonglieren, springen durch brennende Reifen – Amber… Ihr versteht, was ich meine…

Heute war nun wieder einer dieser Tage, an denen wir ihr in die Augen schauen mussten. Amber wurde zwei mal wieder angeleint, aber dann hat sie einen Ball entdeckt. Einsam und verlassen auf der Wiese. Weil Weihnachten ist und es kalt wird nachts, haben wir beschlossen, ihn bei uns aufzunehmen.

Sie hat ihn über die Wiese geschleudert, Amber hinterher (gerannt, nicht geschleudert!). Das war ein Spaß – zumindest für die beiden. Vergessen war das alberne in die Augen schauen, vergessen war das “du gehorchst und läufst hier bei mir” – hey ho!

Und ich – ich hatte meine Ruhe. Ball spielen im Wettbewerb mit Amber a.k.a. Hibbelhose brauche ich gar nicht versuchen, und wenn die Mädels ihr Ding machen, kann ich in aller Ruhe schauen, wer da so was hinterlassen hat.

Den Mantel habe ich auch gebadet. Es waren Hasen da vorher. Alles in allem ein erfolgreicher Ausflug. Hey ho!

Kisses, Buddy

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