Als ich vor einiger Zeit im schwedischen Möbelhaus war, stolperte ich in der Kinderabteilung über eine Serie aus Holz. Konkreter über einen kleinen Wagen mit Schlaufe und Zugseil. Vor meinem inneren Auge erschienen die beiden Rabauken, Spielzeuge selbst wegräumend, den Wagen hinter sich herziehend. Zughunde der ganz anderen Art. Somit wanderte er ruck-zuck in den Einkaufswagen.

Auch wenn er in seiner naturbelassenen Form schon sehr hübsch ist, hatte ich dank des Zughunde-Wortspiels etwas besonderes vor Augen: Ein Formel-1-Flitzer sollte es werden. Extra für die Rabauken, dezent, aber mit typischen Logos.

Ich setzte mich an den PC und kreierte zwei Logos, nah am Original, aber dennoch einzigartig und mit Bezug zu Hunden:

Beide Logos druckte ich aus und erstellte mit Hilfe von Backpapier und Stift eine Schablone. Diese klebte ich mit Washi-Tape auf dünnen Karton und schnitt das Logo mit einem Cutter auf einer dicken Pappunterlage vorsichtig aus. Hier bereits ein Hinweis: Verwendet nicht zu dünnen Karton und achtet darauf, dass es sich nicht um bedruckte Pappe handelt, sonst passiert euch das gleiche, was mir beim Wuff-Logo passiert ist – ihr werdet später noch sehen, was ich meine. Am besten eignet sich naturbelassener Bastelkarton in etwa der Stärke von Tonpapier.

Das Red Bell-Logo habe ich nicht groß genug ausgedruckt – die Schrift so auszuschneiden, wäre unglaubliche Kleinstarbeit gewesen. Daher habe ich mich im Prozess entschieden, sie später mit der Hand hinzuzufügen. Für den Sonnenkreis habe ich eine separate Schablone erstellt.

Um möglichst nah am Original zu bleiben, habe ich beim Wuff-Logo freihändig noch eine weitere Umrandung hinzu gefügt. Im Designprogramm war das nicht ohne riesigen Aufwand möglich.

Für die Länderflagge habe ich ein einfaches Rechteck vorbereitet.

Die fertigen Schablonen wurden ebenfalls mit Washi-Tape am Wagen befestigt. Anschließend wurde die Acrylfarbe mit Stupfpinseln aufgetragen. Achtet darauf, dass ihr die Farbe nicht mit Wasser mischt und auch die Pinsel nicht voll Wasser gesogen sein dürfen, damit die Farbe nicht unter eure Schablone läuft.

Am besten tupft ihr die Farbe zuerst vorsichtig am Rand der Schablone auf und arbeitet euch dann weiter Richtung Mitte. Jede Schicht gut trocknen lassen. Ich habe jede Farbe zweimal aufgetragen.

Für die einzelnen Felder der Flagge habe ich mit Washi-Tape die jeweiligen nicht zu bemalenden Bereiche abgeklebt, zuerst die schwarze Farbe aufgetragen, trocknen lassen, zweite Schicht, trocknen lassen. Anschließend wurde der bereits bemalte Bereich ebenfalls abgeklebt. Weiter ging es mit rot, anschließend gelb.

Hier ist es wichtig, dass die Farbe bereits komplett trocken ist, damit ihr sie nicht beim Entfernen des Tapes mit entfernt. Die Schrift habe ich ebenfalls per Hand aufgetragen.

Im folgenden Bild seht ihr ganz deutlich, warum ihr nicht mit Wasser und nicht mit bedrucktem Karton arbeiten solltet:

Zum einen ist die verwässerte Farbe unter die Schablone gelaufen. Zum anderen hat sich leider die obere Schicht des verwendeten Papiers gelöst und klebt nun am Wagen. Ohne das Logo zu beschädigen, lässt sich dies wahrscheinlich nicht mehr lösen. Für den Moment habe ich mich für den unfreiwilligen Vintage-Look entschieden, werde mir aber noch überlegen, ob ich die gesamte Seite noch einmal abschleifen und erneut bemalen werde, wenn mir keine andere Möglichkeit einfällt, das verklebte Papier noch zu lösen.

Kleine Patzer Acrylfarbe lassen sich nach dem Trocknen übrigens gut mit einem Radiergummi von der Holzoberfläche entfernen.

Das Red Bell-Logo habe ich an der Front des Wagens angebracht. Für die Schrift habe ich mangels Optionen einen einfachen Fineliner verwendet, ein spezieller Acrylstift wäre natürlich besser gewesen.

An der Seite dürfen natürlich die Namen der beiden Rennfahrer nicht fehlen.

Fürs mühelose Ziehen des Flitzers ist die bestehende Schlaufe zu kurz. Daher habe ich ein Stück eines alten Kaffeesacks abgeschnitten, dieses in drei Teile geteilt und die Teile zusammen mit einem einfachen Knoten an der Schlaufe befestigt. Anschließend die Teile flechten und am unteren Ende ebenfalls verknoten. So hat euer Hund eine breitere Befestigung, an der er lernen kann, den Wagen zu ziehen. Wir nutzen die Übung zum Zug fürs koordinierte rückwärts gehen. Die Rollen des Wagens sind sehr leichtgängig. Wenn ihr einen sehr stürmischen Hund habt, achtet darauf, dass er nicht zu wild zieht, damit ihm der Wagen nicht ins Gesicht rollt und ihm dabei weh tut.

Wenn ihr auch Lust bekommen habt, eurem Hund einen Formel-1-Wagen zu Weihnachten zu schenken, dann findet ihr im Folgenden eine Einkaufsliste sowie eine von all meinen gemachten Fehlern befreite Anleitung.

Plant für die Bastelei auf jeden Fall etwas Zeit ein, damit die Farbe nach jedem Zwischenschritt gut trocknen kann. Wir waren ohne Logoentwürfe ca. 4 Stunden beschäftigt.

Ihr braucht:

  • Backpapier und wasserfesten Stift zur Übertragung der Schablone
  • Cutter
  • Ausdrucke der gewünschten Logos
  • Acrylfarbe
  • Fixativ, wenn gewünscht
  • Stupfpinsel
  • Tonkarton neutral, etwas größer als die gewünschten Logos
  • Washi-Tape
  • Stoffreste, Kaffeesack, Fleece oder ähnliches für das geflochtene Zugband
  • eine geeignete Unterlage für das Arbeiten mit einem Cutter und natürlich
  • einen Holzwagen auf Rollen (in unserem Beispiel “Flisat” von Ikea)

So geht’s:

  1. Ausgedruckte Logos mit wasserfestem Stift auf das Backpapier übertragen. Backpapier mit Washi-Tape auf dem Tonkarton befestigen und auf einer Schneideunterlage mit dem Cutter die Logos ausschneiden.
  2. Die Tonpapierlogoschablonen an den gewünschten Stellen mit Washi-Tape auf dem Wagen befestigen und die unverdünnte Acrylfarbe mit einem Stupfpinsel in passender Größe auftupfen. Erste Schicht gut trocknen lassen. So lange wiederholen, bis die gewünschte Farbdichte erreicht ist. Denkt daran, dass ihr je nach Logo eventuell in mehreren Ebenen arbeiten müsst, beim Red Bell-Logo zum Beispiel zuerst die Sonne aufmalen, anschließend die bellenden Hunde.
  3. Wenn die Farbe getrocknet ist, die Schablonen entfernen. Für bessere Haltbarkeit kann die Farbe mit Fixativ fixiert werden. Diesen bitte draussen auftragen und gut trocknen lassen, bevor der Hund mit dem Wagen spielt.
  4. Last but not least werden die drei Teile des Zugbandes mit der mitgelieferten und am Wagen befestigten Schlaufe verknotet, zum Zopf geflochten und am Ende wieder verknotet.

Fertig ist der Formel-1-Flitzer. Abgesehen vom Ziehen nutzen wir unseren auch für den Trick “Aufräumen”, bei dem der Hund lernt, sein Spielzeug irgendwo aus dem Raum zu holen, zum Wagen zu bringen und es dort hinein zu räumen. Dafür gibt es dann selbstverständlich eine Belohnung.

Lasst es euch gut gehen und genießt die Vorweihnachtszeit mit euren Lieben.

Sie

PS: Dieser Artikel ist Teil des Dogblogger Adventskalenders – schaut jeden Tag dort vorbei und freut euch auf tolle Geschichten und Geschenkideen rund um den Hund. Gestern gab es ein tolles Rezept für Hundekekse bei Cocker, Lifestyle and more, morgen ist das Chaosmariechen dran. Was Türchen 4 bereit hält, wird noch nicht verraten – schaut einfach selbst.

2 Replies to “The fast and the furryous oder DIY Formel 1 Spielzeugwagen”

    1. Das freut uns, dass es dir gefällt! Wir lieben den Wagen auch. Liebe Grüße und schöne Weihnachten an dich. Kerstin mit Buddy und Amber

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