Vor einiger Zeit haben wir darüber berichtet, dass wir dieses Jahr das erste Mal mit dem Wohnmobil unterwegs sein werden. Wir träumten von einer Fahrt durch Estland, Lettland, Litauen. Dann haben wir uns genauer mit der Planung beschäftigt. Wie weit ist der Weg, welche Abkürzungsmöglichkeiten gibt es, was kostet der Spaß. Relativ schnell war klar – den ganzen Weg zu fahren macht keinen Sinn. Um wirklich am vorgeschlagenen Ziel anzukommen, müssten wir jeden Tag durchschnittlich 225 km fahren – ein ganz schön weiter Weg für so wenig Aufenthalt.
Alternativ gibt es die Fähre – bucht man die heute für uns, kosten allein die Fahrten den Preis eines kleinen Kurzurlaubs. Ganz schön viel Geld für so wenig Aufenthalt.
Dazu kam noch die Sorge, ob wir uns das alles überhaupt zutrauen. Wir zählen uns schon zu den Mutigen, aber damit hätten wir uns doch ganz schön viel vorgenommen. Die Lust aufs Wohnmobil soll uns schließlich nicht schon beim ersten Mal vergehen.
Zuerst war die Enttäuschung groß, die Gesichter lang. So viele tolle Ziele, alle so weit weg. Dann hat uns ein guter Freund in seine Ferienwohnung auf Rügen eingeladen. Sofort wurden die ursprünglichen, bereits verstaubten Reisepläne wieder raus gekramt – warum denn in die Ferne schweifen, wenn doch das Gute liegt so nah oder wie war das noch? Dennoch hat sich schnell gezeigt, dass uns Rügen zwar wirklich interessiert, allerdings eher für einen Jahreswechsel am Meer, wandern für eine Woche oder einen Kurzurlaub. Wieder wurde alles verworfen.
Im Büro hat sie sich dann mit einem Kollegen unterhalten. Motorradfahrer. Er erzählte von Slowenien und ihr Herz blühte sofort auf. Still und heimlich hat sich nun letzte Woche ein kleiner Reiseführer in ihre Handtasche geschlichen. Erzählt vom grünsten Ort, von Triglav und Karst, lockt mit verschiedensten Outdoor-Aktivitäten, leckerem Essen und tollen Fotos.
Ein Post-It nach dem anderen wandert nun in das Büchlein, es werden Karten gewälzt, Blogs gelesen und Campingplätze gesucht. Die ersten To-Dos entstehen – wie könnte sie nur leben ohne eine weitere, kunstvoll gestaltete To-Do-Liste? Die ersten Plastikboxen wurden gekauft, der Label Maker liegt schon bereit. Alle Geistesblitze werden auf der Packliste vermerkt und es sieht so aus, als nähme die Reise langsam wirklich Gestalt an.
Gleichzeitig wächst die Nervosität. Bilder von überfüllten Campingplätzen, Listen von Dingen, mit denen man auf jeden Fall rechnen muss und die blöderweise genau ihre Sorgen widerspiegeln, die Größe des Wohnmobils, sollen wir reservieren oder nicht? All das lässt ihre Nerven flattern.
Wenn es zu schlimm wird mit der Aufregung, träumt sie sich über Instagram an die entlegensten Orte um sich darauf zu besinnen, warum wir die ganze Tour angehen wollten. Dann wandern direkt weitere ach so vernünftige Sachen wie karierte Kuscheldecken und Thermosbecher mit Camping-Motiven auf die Wunschliste – und was ist mit uns? Für uns stehen da nur die wirklich sinnvollen Sachen drauf – Anschnallgurte, Reisefaltnäpfe, Rucksäcke, in denen wir unsere eigenen Sachen tragen können. Pft! Was ich mir allerdings wirklich wünsche für meine Instagram-Bilder ist der Hurtta Outback Dreamer, in den ich mich dann abends nach einem langen Tag unterwegs noch einkuscheln kann. Farblich passend zu meinem hellen Fell. Bestimmt passt der auch zu ihrer Karodecke! Vielleicht kann ich ihr den ja noch unterjubeln.
Solange planen wir mal weiter, träumen von Kuschelei am Lagerfeuer, Marshmallows, Kaffee zum Sonnenauf- und heißem Tee zum Sonnenuntergang – natürlich alles mit unverstelltem Ausblick! Bald versorgen wir euch dann auch mit etwas konkreterer Information.
Bis dahin.
Kisses, Buddy
Aha! Es konkretisiert sich 🙂 Ich denke, es war eine sehr gute Entscheidung, dass ihr euch gegen das Baltikum entschieden habt. Aufgrund unserer Erfahrung sind 200 km am Tag viel zu viel! Ich würde auch wahnsinnig gerne mal dorthin reisen, aber da sollte man sich viel mehr Zeit nehmen. Slowenien muss wirklich schön sein. Ich kenne es nur von der Durchreise nach Kroatien. Immer wollten wir dort mal für ein paar Tage bleiben. Hat aber nie geklappt, weil das Meer zu stark gerufen hat… Ich bin schon so gespannt, wie es euch mit dem Wohnmobil ergeht. Ich würde übrigens nicht reservieren (ist ja keine Hauptsaison mehr). Spontan ist viel besser. Und vielleicht habt ihr ja auch Lust nach Kroatien weiter zu fahren… 😉
Liebe Grüße von Andrea