-
Basierend auf Annahmen oder abgenabelt
Ein müder Morgen. Statt Kaffee und entspanntem Tag in den Tag wollte Buddy raus. Gestern humpelte er so stark, dass mir ganz übel wurde. Seit ich ihn habe, lief er noch nie so schlecht, selbst vor der zweiten OP war es nicht so schlimm. Er sprang auf drei Beinen durch die Wohnung, den Rücken aufgezogen. Es war klar, wir würden heute nur eine kurze Runde gehen können. Also gut. Widerwillig zog ich mich an, Amber das Halsband und Buddy das Geschirr um. Schleppleine dran und los in Richtung Damm. Das Humpeln war schon besser, die Gedanken zu gestern jedoch noch omnipräsent. Trotz der frühen Uhrzeit war auf dem kleinen Spazierweg…
-
Kurz vor dem Looping oder Immer nur ich
Es brüllte hinter mir her. War ich doch extra schneller gegangen, um dem Ganzen im morgendlichen Streß vorm Büro auszuweichen, machte es Buddys Verdauungsapparat unmöglich, nicht stehen zu bleiben, weiter zu laufen, aus dem Weg zu gehen. Von weitem ertönten Trainingstipps, gepaart mit deftigen Anschuldigungen und schließlich gekrönt von einem wütenden Wortgefecht. Ich war verwirrt – „es geht immer nur um dich“ lautete einer der unzähligen Vorwürfe zu meiner Hundeerziehung, der Vermeidung von Begegnungen und nicht zuletzt meinem Umgangston. Ich gestehe, letzteren habe ich in der Vergangenheit des Öfteren vergessen, wenn wieder mal ein freilaufendes Tier zwischen uns, den mitgebrachten Streß und unsere Leinen geriet. Allerdings mochte ich mich so…
-
Home is where the Dom is oder Holzwege
Auf einmal war sie da, die Gelegenheit, von der ich geträumt hatte. Die Hundephysio in der alten Heimat suchte Verstärkung. Schon lange war ich hin und her gerissen, wieder zurückzukehren ins Altbekannte, zurück an den bayerischen Untermain. So richtig daheim fühlte ich mich auch da nicht, hatte ich schließlich schon vor mehr als zwanzig Jahren meine Zelte dort abgebrochen, dennoch. Irgendwie zog es mich dort hin, ich vermisste die Gegend, das Essen, das Bayerische. Kam auch nach so langer Zeit nicht wirklich an im Kölner Umland, hatte immer etwas zu meckern und auszusetzen. Zu laut, zu voll, zu weit, zu Stau, zu wenig, zu Viele. Ganz schön doof wäre es also gewesen,…
-
Minimalismus und dann oder Visionboard
Ausgemistet haben wir nun. Aussortiert, was nicht glücklich macht. Eine ganze Menge hat sich verändert dadurch. Zum Teil vielleicht auch etwas mehr, als es mir selbst lieb war. Einmal begonnen, zog das ein oder andere automatisch nach. Manchmal ging mir das zu schnell, manchmal wollte ich aufstampfen und laut schreien „Stopp, das hab ich so nicht gewollt.“ Häufig hat es mich völlig verwirrt, zum Teil wusste ich nicht mehr, was nun meine Ziele waren, ob ich es auch einfach bei etwas belassen konnte oder ob ich nun alles verändern musste. Wohnsituation und Wohnort wurden genauso in Frage gestellt wie bisherige Entscheidungen und die berufliche Laufbahn. Gleichzeitig habe ich viel dazu…
-
Zweitausendachtzehn oder Hast du denn nichts dazu gelernt
Gestern habe ich einen emotionalen Jahresrückblick begonnen. Eine Zusammenfassung der Hochs und Tiefs, der Zicks und Zacks, die die Rabauken und ich dieses Jahr durchlaufen haben. Trotz ein bisschen Glitter dessen, was als Erfüllung mal eben zweier Träume eingestreut war, klang es furchtbar negativ. Erschöpft. Resigniert. Ich erinnerte mich an die Gespräche über die Feiertage: „Du bist in diesem Jahr über dich hinaus gewachsen.“ stand da in der Weihnachtskarte. „Ich kann die Unzufriedenheit nicht verstehen“ sagte eine Freundin. „Du hast so viel erreicht, und trotzdem hören wir immer nur das, was du nicht kannst.“ Hm. Ich schaute mir andere Jahresrückblicke an. Ich war nicht allein mit meiner Negativität. Noch heute…
-
[Werbung] Flykondo im Hundehaus oder warum wir keine Putzorgien mehr brauchen
Wochenende. Vielleicht Besuch. Putzpanik zuhause. Im letzten Jahr sind wir noch völlig verzweifelt an wöchentlichen Restaurierungsaktionen. Egal, was wir versuchten, wir kamen nicht hinterher. Saugroboter, Putzpläne, Samstagsputzen, Frühjahrsputz – blitzeblank sauber war es bei uns daheim dennoch nie. Dafür haben wir alles gegeben. Mit einiger Recherche wurde es ein wenig besser. Ihre Tipps hat sie in einem Artikel zusammengestellt. Auf ihren Aufruf hin haben sich noch andere gemeldet und wir haben weiteren Input erhalten. Vor allem Stephies Putzplan hat sie inspiriert. Aber dann – dann kam Flykondo. Zusammen mit dem Bullet Journal und dem Vorsatz, 2018 alles zu verschlanken. Effizienter zu gestalten. Und seitdem sind die Großputzaktionen vorbei. Nicht das Putzen –…
-
Rebell Yell oder Was würdest du tun?
Da steht er nun. Der Satz, der alles verändern könnte. Hingeschrieben aufs Papier, beim Frühstück, ohne groß darüber nachzudenken. Eine schnelle Antwort auf eine eigentlich recht einfache Frage im Tagebuch, vor kurzem erhalten von einer Freundin. „Was würdest du tun, wenn du keine Angst vor Fehlern hättest?“ Meine Reaktion darauf hat mich völlig überrascht. „Ich würde in meiner alten Heimat ein kleines Haus kaufen, eine Hundephysiotherapiepraxis eröffnen, einen weiteren Hund aufnehmen und weiter schreiben.“ Nichts davon kam bisher in Frage. Außer dem Schreiben natürlich. Bewusst hatte ich mich immer und immer wieder gegen die möglichen Optionen entschieden. Die Idee an sich ist nicht neu, kam ich an meine Grenzen und…