Bis zu unserer Reise mit dem Wohnmobil ist es noch lange hin. Solange möchten wir nicht die ganze Zeit zuhause sein. Wie es der Zufall will, hatte der Discounter unseres Vertrauens ausgerechnet dann ein Zelt im Angebot, als sie gerade vom Road Trip Mut gefasst hatte, uns doch in fremde Gefilde mitnehmen zu können.
Seitdem nennen wir ein günstiges Zelt unser Eigen. Zum Ausprobieren. Sie hatte nämlich Sorge, dass wir nicht ruhig bleiben können bei jedem Pieps von außen und damit den ganzen Campingplatz auf Trab halten. Reaktiv nennt sie das. Frustrationsintoleranz. Daher wollte sie nicht gleich ein Vermögen ausgeben für professionelles Equipment.
Das erste Mal hat sie das Ungetüm in unserem Wohnzimmer aufgebaut. Wir fanden es gar nicht schlimm, es hat uns an unser Tipi erinnert, welches wir im letzten Jahr auf der Terrasse hatten. Also wurde das Ding zusammen mit dem Entschluss fast vollständig wieder zusammen gerollt, bei nächster Gelegenheit einmal Probe zu zelten.
Letztes Wochenende war es dann soweit. Das Wetter sollte sich einigermaßen halten – wir wollten nicht gleich die Extrembedingungen ausprobieren, für die das Zelt gemäß der Packungsbeilage definitiv nicht gemacht ist. Aufgebaut wurde in sicherer Nähe zum Haus, für den Fall, dass das Experiment mitten in der Nacht zu Ende sein sollte.
Mit einer Campingdecke wurde der Boden des Zeltes isoliert. Auf der einen Seite hat sie unsere schon reiseerprobten Hundebetten aufgebaut um uns einen festen, gewohnten Schlafplatz zu geben. Auf der anderen Seite hat sie sich mit Isomatte und vielen Decken eine kuschelige Höhle gebaut. Im Ernstfall soll da dann natürlich ein Schlafsack her.
In die Mitte des Zeltes hat sie ihre Stirnlampe gehängt – eine völlig nutzlose Lichtquelle. Einfach nicht hell genug. Dafuer müssen wir uns noch etwas besseres einfallen lassen.
Als wir das Zelt geschlossen haben, war uns allen etwas abenteuerlich zumute. Fast so, als seien wir in der Wildnis unterwegs. Das Froschkonzert im Hintergrund und das Rascheln der Pflanzen haben ihr Übriges dazu getan.
Viel schneller als erwartet sind wir dann alle friedlich eingeschlafen. Ich glaube, ich habe sogar ein wenig geschnarcht. Vorbei laufende Passanten und andere Hunde haben wir ignoriert, nur die grölenden Betrunkenen um halb vier morgens konnten wir nicht ungescholten ziehen lassen.
Selbst die frühen Vögel haben uns nicht aus unserem seligen Schlummern gerissen.
Bevor wir aufgestanden sind, hat sie noch ein wenig gekuschelt mit uns. Fast waren wir enttäuscht, als wir dann das Zelt geöffnet und nur Wände gesehen haben – hatten wir uns doch schon an spektakuläre Orte mit noch spektakulärer Aussicht geträumt. Dennoch hat sie es sich nicht nehmen lassen, noch den ersten Morgenkaffee im Zelt und die Aussicht auf die wilden Tiger zu genießen, bevor das temporäre Zuhause dann wieder in seine Umverpackung weichen musste.
Alles in allem also ein gelungener Einstieg ins Rabauken-Camping. Für das nächste lange Wochenende werden nun schon die ersten Zeltplätze in der Nähe sondiert auf denen wir noch einmal im echten Leben probieren können, bevor es vielleicht sogar für längere Zeit los geht.
Wie ist das bei euch? Habt ihr schon einmal im Zelt gecampt? Was sind eure Erfahrungen? Was müssen wir unbedingt beachten?
Kisses, Buddy
Ich würde das soooo gerne machen!!! Ich trau mich einfach nicht ein Zelt alleine aufzubauen…. ich halte mich dafür leider für zu blöd…… Aber ich muss mich der Sache stellen:)
Das war auch zuerst eines der Hindernisse, aber es war wirklich nicht schwer – 3 Stangen und das Ungetüm stand. Noch festhaken und das Innenzelt an die vorgefertigten Ösen knüpfen und erledigt war das Ganze. Und es hat sich wirklich gelohnt!
Wie cool! Endlich habe ich Gleichgesinnte gefunden. Ich zelte schon ein paar Jahre mit meinem Hund Cabo bzw. wir fahren seit 2014 regelmäßig in Campingurlaub. In der Zeit haben wir schon eine Menge erlebt. Wenn du magst, schau doch mal auf meinem Blog vorbei. Da gibt es eine dreiteilige Serie über das Thema “Camping mit Hund und Zelt”. http://kalteschnauze-blog.de/camping-mit-hund-im-zelt-darauf-solltest-du-achten/
Und Bloggerkollegin Carolin von Berg- und Flachlandabenteuer habe ich kürzlich ein Interview zum Thema gegeben. Das findest du hier: https://bergundflachland.wordpress.com/2017/04/07/nachgefragt-beim-kalte-schnauze-blog-hund-und-zelt-im-gepaeck/
Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Berichte von euch und euren Zelterfahrungen mit den Hund.
Viele Grüße
Silvana mit Cabo
Super, vielen Dank für die Empfehlungen! Da schauen wir doch gleich mal rein!