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Hund ohne Hüftgelenk oder Muddy
Sein Blick hat mich nicht losgelassen. Wie er da stand, an der Leine des Helfers, und mir verständnislos hinterher blickte, wie Amber und ich auf dem Trail verschwanden. Mein Herz brach und ich gab ihm ein Versprechen. Ausdrücklich warb Camp Canis damit, dass auch „Handicaps“ willkommen seien. Ich überlegte. Bei meinen Trainingsläufen hatte ich Buddy im Freilauf immer dabei. Zuerst noch zögerlich, Blick und Tempo immer auf und nach ihm gerichtet, überraschte er mich schon da. Er entwickelte Muskeln, von denen ich in Jahren des Aufbautrainings nicht hätte träumen können. Er hielt das Tempo, hatte Spaß, war mit Feuereifer dabei. Im Dezember kaufte ich ihm ein gebrauchtes Zuggeschirr. Zog es…
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Genetisches Päckchen oder Wenn die Wüstenrakete Physiotherapie braucht
Im letzten Jahr gab es in der Beziehung zwischen ihr und mir ein Upgrade. Relationship Pro Version sozusagen. Auf einmal bekam ich ein schickeres Geschirr, durfte sogar auf die Hundemesse im Ort, um es anzuprobieren. Probierte mich durch Hundesmoothies, Leckerli und Rinderkopfhaut, bevor ich von Freunden zum Playdate mit meinem heimlichen Prinzen abgeholt wurde. Dann nahm sie mich morgens mit in den coolen Wald, der zu dem man fahren muss, zu Unuhrzeiten in aller Herrgottsfrühe, bevor es zu warm wurde. Wir rasten und flitzen, tobten durch Matsch und Schlamm, wanderten durch die Eifel, rockten Camp Canis. Im Urlaub stand sie früh mit mir auf, wir stylten uns für die Aussenwelt…
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Warum bist du so dreckig oder Wie es sich anfühlt, ein Ziel erreicht zu haben
Der Wecker klingelt. Es ist kalt. Klamm. Die Nacht war kurz und unruhig und ich bin genervt. So sehr hatte ich mich gefreut auf das Zelten mit den Hunden. Noch einmal richtig Campen vor Saisonende und das in toller Gesellschaft und mit herrlicher Aussicht. Stattdessen bellte ständig irgendwo ein Hund, ein Baby schrie und trotz guter Ausrüstung hatte ich die halbe Nacht gefroren. Die Sonne war kaum zu sehen und ich fragte mich, wie ich unter diesen Umständen beim gleich bevorstehenden Camp Canis in irgendein Gewässer springen sollte. Dennoch – irgendwie fühlte ich mich frisch. Die Aufregung war latent zu spüren, die Vorfreude jedoch viel größer. Nach dem ersten Kaffee…
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Irgendwann ist irgendwann zu spät oder Einfach machen
Schon eine ganze Weile schiebe ich einen Traum vor mir her – den Traum vom Laufen mit Hund. Canicross. Immer immer wieder habe ich begonnnen, schon vor vielen Jahren an einem Zughunde-Workshop teilgenommen (wer hierzu wundervolle Fotos sehen will, kann das gerne hier), Kurse gemacht, trainiert. Gekeucht, geschnauft. Immer wieder kam etwas dazwischen: Knie-OP, Buddys Reaktion aufs Laufen, zu wenig Zeit und vor allem – die eigene Kopfblockade. Laufen? Ich? Ich bin doch unsportlich! Zahllose Trainingseinheiten auf dem Crosstrainer wurden dabei einfach wegvergessen. Die Windhundveranlagung meiner Rennrakete tat ihr Übriges, mich einzuschüchtern. Spannte ich die Wüstenprinzessin ins Geschirr, war ich ihr zu langsam, ein Felsbrocken, der sie ausbremste und langweilte.…