Kennt ihr diese Momente, in denen ihr eure Besitzer, Frauchen, Herrchen anschaut und euch denkt – ‘was zur Hölle geht da vor’?

Seit ein paar Tagen schon ist es bei uns soweit. Sie hat sich ein Buch gekauft. Auf dem Titel steht ‘Dein Hund – deine Chance. Wie wir mit unseren Hunden persönlich wachsen’. Geschrieben hat es Anna Meißner.

Bevor ihr auf falsche Gedanken kommt, sie hat das Buch nicht wegen mir! Wir sind ein Team, ein Herz und eine Seele, ich bin ihr Partner mit der kalten Schnauze. Bei meiner hübschen Freundin allerdings, da gibt es öfter einmal – wie nennt es eine Freundin? – Nebel im Paradies? Während ich meistens mit ‘ach Schatz’, ‘Buddylino’ oder ähnlichem angesprochen werde, heißt es bei ihr öfter einmal ‘oh man’, ‘grrr’ oder ähnliches. Wie Mädels halt miteinander sind.

Das aber nur am Rande.

Ihr müsst euch zwanzig Minuten lesen in diesem Buch bei ihr ungefähr so vorstellen:

Grinsen, breiteres Grinsen, lautes Lachen, innehalten, ernster Blick, trauriger Blick, leichtes Grinsen, innehalten, grübeln, Buch zur Seite legen, Kaffee holen, nachdenken… So geht das jetzt jeden Abend. Wir – das böse Mädchen und ich – schleichen uns dann öfter mal in die Nähe und geben ihr eine kleine Kuscheleinheit, damit sie nicht vergisst, dass wir ja doch ganz nett sind (nicht, dass sie das bei mir je vergessen würde).

Sie hat uns dann aber gesagt, dass es bei dem Buch gar nicht so sehr um uns geht. Sondern mehr um sie. Und ihre Vorstellung vom Rabauken an sich. Wie soll der perfekte Rabauke sein (ich, ich, ich) und was verbindet sie damit? Welche Wünsche, Vorstellungen und Sehnsüchte überträgt sie auf uns? Das klingt jetzt erst einmal abstrakt, aber soll ihr helfen, in den für sie schwierigen Situationen eine eigene Lösung zu finden, die sich nur für sie und uns gut anfühlt, nicht für all die anderen Spaziergänger mit deren Rabauken da draußen, nicht für Rabaukentrainer oder sonstige Menschen, die sich den lieben langen Tag eine Meinung bilden.

An einigen Stellen hat sie sich ertappt gefühlt (das ist besagter Kaffee-Moment). Dann denkt sie etwas genauer darüber nach, was sie gerade gelesen und daraus gelernt hat. Anna Meißner schafft das zum einen mit Geschichten, die erzählen von Hundehaltern und ihren Schwierigkeiten mit deren Rabauken. Die sind ganz individuell aber dennoch häufig ähnlich zu Rabaukensorgen anderer. Dann fühlt man sich schon gleich nicht mehr so allein. Zum anderen aber auch mit Denkanstößen und -aufgaben, Übungen, Anregungen zum Nachdenken. Dafür muss sie sich dann einen Moment Zeit nehmen. Dinge aufschreiben. Oder auch einmal im Raum stehen lassen. Das Buch macht also Arbeit. Es ist unbequem. Es ist kein Programm, dem man folgt und dann liegt der perfekt funktionierende Roboter im Körbchen. Das soll aber so auch nicht sein. Das ist nicht ihr Anspruch – sie weiß, dass wir Lebewesen sind, die eben auch einen eigenen Charakter haben.

Das Buch ermutigt dazu, sich wieder auf seinen eigenen Bauch zu verlassen und dem zu folgen, was einem selbst und dem eigenen Rabauken gut tut. Etwas für diejenigen, die eigentlich wissen wie, aber sich verunsichern lassen. Durch andere, die es anders machen. Durch andere, die es besser wissen. Durch andere, die immer etwas zu sagen haben. Oder einfach dadurch, dass es vielleicht so nicht klappt, wie es klappen sollte. Nach unserem Bauch.

Unserer Meinung nach ist es auch genau das: Ein Mutmacher. Ein Anstoß, mutig seinem eigenen Weg zu folgen. Das werden wir jetzt auch wieder versuchen. Nach unserem Bauch.

Danke, Anna!

Kisses, Buddy

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  1. Eines der besten und mein liebstes “Fachbuch” (inzwischen bestimmt 200 gelesen) – lesen, grinsen, sich drauf einlassen. Viel Spaß dabei (haben)! Vielleicht geht dem ein oder anderen ein kleines Licht auf und das Herz an manchen Stellen. Dann hat das Buch richtig was richtig gemacht. Es ist MEINS. nicht jedermanns, aber lesen tut ja net weh – also probierts mal 🙂

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